RE: Goldkurs-Beginn der Trendwende - 3

@Criceto

Das 25 Punkte Programm der NSDAP von 1920 ist mir wohl bekannt. Wenn man es liest, sind dort tatsächlich Punkte zu finden, die als sozialistisch angesehen werden können. Nur ist dieses Programm ein historisches Dokument, das auch immer im historischen Kontext zu betrachten ist.
Im Jahre 1920 war in größeren Teilen der Bevölkerung Sozialismus so etwas wie Zeitgeist. Und eine Partei die größere Massen, zumal in der Arbeiterschaft, ansprechen wollte mußte sich sozialistisch geben. Ich folge hier Ernst Nolte und Henry A. Turner, die die entsprechenden Passagen von vornherein lediglich demagogischer Natur gewesen seien.

Es hat in der NSDAP aber auch tatschlich Sozialisten um die Brüder Strasse gegeben, die ganz entschieden die Vergesellschaftung der Produktionsmittel forderten.
Am 21./22. Mai 1930 kam es zu einer Konfrontation zwischen Hitler und den Stasserianern:

"Als Strasser ihm nach bewegter Diskussion die Kardinalfrage stellte, ob im Falle einer Machtübernahme die Produktionsverhältnisse unverändert blieben, antwortete Hitler: "Aber selbstverständlich. Glauben Sie denn, ich bin wahnsinnig, die Wirtschaft zu zerstören? Nur wenn die Leute nicht im Interesse der Nation handeln würden, dann würde der Staat eingreifen. Dazu bedarf es aber keiner Enteignung und keines Mitbestimmungsrechtes."
Fest, Hitler, S. 392

Am 4. Juli veröffentlichte Otto Strasse dan den Aufruf "Die Sozialisten verlassen die NSDAP!" Hat nur kaum jemand gemacht. Die Zahl der Sozialisten in der NSDAP schien nicht sonderlich groß fewesen zu sein, zu diesem Zeitpunkt.

Natürlich haben Hitler, Goebbels und andere bei verschiedenen Gelegenheiten immer mal wieder vom Sozialismus geredet, die Frage ist auch hier, bei welcher Gelegenheit? Was verstanden soe unter Sozialismus? Meinten Sie, was sie sagten?

Interessant ist auch, mal zu schauen, welche sozialistischen Punkte fes Programms wurden denn während der Regieungszeit der Nationalsozialisten umgesetzt? Kennst Du einen? Die antisemitischen Punkte 4 und 5 wurden dagegen mit brutaler Konsequenz umgesetzt.

Ich habe mich während meines Studiums, das allerdings schon einige Jahrzehnte zurückliegt, sehr intensiv mit der Ideologie des Nationalsozialismus und seiner Politik beschäftigt. Ich habe mich nicht nur durch Hitlers 'Mein Kampf' durchgekämpft, sondern mir auch Werke des Chefideologen Alfred Rosenberg, sowie des Oberrassenkundlers Hans F. K. Günther angetan.
Wenn ich da irgendetwas von sozialistischer Ideologie überlesen habe, sags mir.

Ach ja, und noch nicht mal innerhalb des 'Volkskörpers' war von Gleichheit und Gerechtigkeit die Rede. Da das deutsche Volk gemischtrassig (gute und schlechtere Rassen) sei, sollten durch gezielte rassenhygienische Maßnahmen (auch Zwangsmaßnahmen) der Anteil 'nordischen Blutes' erhöht werden.

gruß
weissbart

Zitat von weissbart im Beitrag #41

---

Das 25 Punkte Programm der NSDAP von 1920 ist mir wohl bekannt. Wenn man es liest, sind dort tatsächlich Punkte zu finden, die als sozialistisch angesehen werden können. Nur ist dieses Programm ein historisches Dokument, das auch immer im historischen Kontext zu betrachten ist.
Im Jahre 1920 war in größeren Teilen der Bevölkerung Sozialismus so etwas wie Zeitgeist. Und eine Partei die größere Massen, zumal in der Arbeiterschaft, ansprechen wollte mußte sich sozialistisch geben. Ich folge hier Ernst Nolte und Henry A. Turner, die die entsprechenden Passagen von vornherein lediglich demagogischer Natur gewesen seien.

---

Nochwas,

Zitat

---

Im Jahre 1920 war in größeren Teilen der Bevölkerung Sozialismus so etwas wie Zeitgeist.

---

Rhetorische Frage: Ist er das nicht heute in ähnlicher Form ohne dass es der breiten Masse selbst bewusst ist?

Zitat von Criceto im Beitrag #43

---

Nochwas,

Zitat

---

Im Jahre 1920 war in größeren Teilen der Bevölkerung Sozialismus so etwas wie Zeitgeist.

---

Rhetorische Frage: Ist er das nicht heute in ähnlicher Form ohne dass es der breiten Masse selbst bewusst ist?

---

Ernst gemeinte Antwort:
NEIN.

Zu den anderen Ausführungen:

Der Soizalismus ist eine gesellschaftliche Utopie. Der Nationalsozialismus ist eine gesellschaftliche Utopie. Soweit eine Übereinstimmung.
Der Nationalsozialismus hat sich totalitärer Praktiken und Praktiken der Planung bedient. Der Sozialismus in seiner sowjetischen Ausprägung hat sich totalitärer Praktiken und Praktiken der Planung bedient. Soweit eine Übereinstimmung. Da hast Du recht. Das wird von mir auch nicht bestritten. Weder die SU noch das dritte Reicih waren demokratisch, noch waren sie ein Rechtsstaat. Auch richtig.

Das recht aber nicht zur Aussage, daß der Nationalsozialismus eine Form des Sozialismus war. Die gesellschaftlichen Utopien hinter beiden Ideologien sind komplett unterschiedlich.
Ich fänd es interssant zu erfahren, warum Du meinst, "dass die totalitäre Entwicklung des Regimes diese sozialistischen Züge später überlagert hat."
Denn das bedeutet ja, dass sie, auch in späterer Zeit noch vorhanden waren (sofern sie es je waren). Woran machst Du das fest?

gruß
weissbart

edit: Eine Ergänzung muß ich noch machen, weil ich es gewohnt bin, gerade in diesen Dingen, die Fakten sehr präzise zu benenn.
Das Programm der NSDAP von 1920 enthält keine fremdenfeindlichen Punkte, wie von Dir angeführt:
Die Punktze 4 und 5 lauten:
4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.

5. Wer nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben können u. muß unter Fremdengesetzgebung stehen.

Diese Punkte sind nicht fremdenfeindlich sondern rassistisch, da sie die deutsche Staatsbürgerschaft an einem (recht unsinnigen) biologischen Begriff festmachen. Da hier Juden explizit genannt werden, sind sie zusätzlich antisemitisch.

Zitat von weissbart im Beitrag #44

---

Ich fänd es interssant zu erfahren, warum Du meinst, "dass die totalitäre Entwicklung des Regimes diese sozialistischen Züge später überlagert hat."
Denn das bedeutet ja, dass sie, auch in späterer Zeit noch vorhanden waren (sofern sie es je waren). Woran machst Du das fest?

---

Moin,

wenn Du mir versprichst Dir die folgenden Literaturhinweise anzutun, werde ich die Deinigen beherzigen:

Hitler, Adolf: Mein Kampf z.B. München 1940
Rosenberg, Alfred: Der Mythus des 20. Jahrhunderts, z.B. 91. - 94. Auflage München 1936 (Mythus ist kein Schreibfehler)
Günther, Hans F. K.: Der nordische Gedanke unter den Deutschen, z.B. 2 Auflage München 1927

Bei Bedarf kannst Du von mir auch noch eine deutlich längere Literaturliste zeitgenössischer Werke bekommen, in denen das nationalsozialistische Gedankengut ausführlich erläutert wird.

Nach der Lektüre wirst Du vielleicht nachvollziehen können, warum ich den Nationalsozialismus als gesellschaftliche Utopie eines rassistischen Sozialdarwinismus bezeichne, der mit einer Utopie von sozialer Gleichheit und Gerechtigkeit (die von Dir zitierte Definition des Sozialismus) nichts gemein hat.

Danach können wir die Diskussion per PN oder im Faden weiterführen.


Nachdem wir über den Sozialismus uns nicht einigen konnten, steht ja noch die Frage von Rollmops im Raum, was Du denn unter Freiheit verstehst. Vielleicht führt dies ja zu größeren Übereinstimmungen.

gruß
weissbart

edit: Ach ja, und ich kann Dir natürlich bei Bedarf auch Literatur benennen, die belegt, daß und wie die Nationalsozialisten versucht haben ihre gesellschaftliche Utopie im deutschen Reich und in den eroberten Gebieten in die Realität umzusetzen.

Keine Ahnung, was man wie velinken darf, deshalb hier bitte selbst auf "Disclaimer" klicken für Au

http://www.bw-bank.de/_webapps_/Suche/bw...5ff343c38ce389a

Wird das Einfluss auf den zukünftigen Goldpreis haben?

http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/...aus-wasser.html

Schauen wir mal!

Zitat von Roy Diggerhund im Beitrag #48

---

Wird das Einfluss auf den zukünftigen Goldpreis haben?
http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/...aus-wasser.html
Schauen wir mal!

---

Zitat von Münzenaufbewahrer im Beitrag #50

---

Gold und Silber wird auch 2013 steigen:

http://www.bild.de/geld/wirtschaft/edelm...64810.bild.html

Sagt auch schon die Bildzeitung

---

Selbst wenn es in der Bild steht und der Pfarrer von der Kanzel prädigt, die Masse wird nicht in Edelmetalle investieren.

Ich glaube auch, dass die Masse der Menschen nicht in Edelmetalle investieren wird. Ich kann das gut in meinem Umfeld beobachten. Eigtl bin ich der einzige der in Edelmetalle investiert...

Zitat von Jagger im Beitrag #53

---

Ich glaube auch, dass die Masse der Menschen nicht in Edelmetalle investieren wird. Ich kann das gut in meinem Umfeld beobachten. Eigtl bin ich der einzige der in Edelmetalle investiert...

---

Alles in bester Ordnung? Zumindest beim Goldpreis...

Gruß hier an den Betreiber von realtearm.de - mach weiter so

Und auch sehr schön:

Ich weiß, es ist ein langer Artikel, noch dazu auf Englisch, und wieder mit den komischen Bildchen. Wer sich aber die Mühe macht, sich durchzubeissen, wird bei einem AHA Effekt landen.

http://www.zerohedge.com/news/2013-04-16...r-pockets-banks

Und im Teil II

Zitat

---

With China importing 835 tonnes of gold in 2012 – that we know about (and they may well be doing more under the table for official purposes) – and also standing as the number one producer of gold, with ~360 tonnes of domestic production, none of which is exported, China is consuming at least 44% of total yearly world gold production.

Connect that with India importing between 200 and 300 tons per quarter (2011 imports were 967 tonnes, and 2012 was 864 tonnes), and this represents another 33% of total world mine output. Add in Russia buying more official gold, and you suddenly find that a commanding proportion of the newly mined gold in the world is headed East, where it used to stay largely in the West.

To be clear, I view gold as money and therefore wealth itself. Everything else that can be manufactured out of thin air is merely a claim on wealth. In these terms, the West is slowly but steadily bleeding control of wealth to the East, something I thought our leaders were both aware of and focused on.

Knowing the lower prices will only exacerbate this West-to-East flow, I therefore thought that the bullion banks and central banks would not have dared push that dynamic any further. But apparently – no, obviously – I was wrong, which pains me on several levels.

Add to this the various things going on in the world today, and I honestly thought we were in the most gold-favorable landscape of my life.

Consider:
•Negative real interest rates (powerfully gold- and commodity-friendly throughout history)
•North Korea threatening nuclear and conventional war
•Open confiscation of wealth in Europe from bank accounts
•Japan doubling their monetary base in a brazenly desperate bid to stoke inflation by attacking Japanese trust in their own currency
•Extremely unfavorable bond yields up and down the yield ladder
•Continued European stress and discord with the possibility of a Eurozone disintegration

Taken together, this level of system, sovereign, and institutional uncertainty is about as gold-friendly a situation one could concoct...

---

Hallöle,

also mein englisch ist nicht besonders gut, aber ich glaube das ich verstanden habe, das Gold im Moment vor allem nach Osten fliesst (west-to-east-flow) oder dort gefördert wird (China), und auch dort bleibt, bzw. verbraucht wird (Russland, Indien). Was ich nicht verstehe ist aber was das mit der Talfahrt von Gold zu tun hat... Sorry, kann mir da mal bitte jemand auf die Sprünge helfen?

Danke, Koban

Zitat von Koban 2.0 im Beitrag #59

---

Hallöle,

also mein englisch ist nicht besonders gut, aber ich glaube das ich verstanden habe, das Gold im Moment vor allem nach Osten fliesst (west-to-east-flow) oder dort gefördert wird (China), und auch dort bleibt, bzw. verbraucht wird (Russland, Indien). Was ich nicht verstehe ist aber was das mit der Talfahrt von Gold zu tun hat... Sorry, kann mir da mal bitte jemand auf die Sprünge helfen?

Danke, Koban

---